Bergwerk

 

Bergwerk Geismar

Das Museum widmet einen Ausstellungsschwerpunkt dem historischen Kupfer- und Silberbergbau bei Frankenberg /Geismar.

Die Einwohner Geismars tragen aus dieser Bergwerkszeit heute noch stolz den Spitznamen die „Rullwahne“. Der Spitzname nimmt Bezug auf die beschwerliche bergmännische Arbeit der Vorfahren. Sie beförderten die Erze unter Tage in hölzernen Rollwagen (Rullwahne) .

Die Ausstellung zum Kupferbergbau zeigt den gesamten Arbeitsablauf des Bergbaubetriebes mit Hilfe technischer Modelle im Maßstab 1: 20. Bildtafeln , Reste aus den Schmelzöfen, Werkzeuge , Begleittexte und figürliche Darstellungen erleichtern das Verständnis. Besucher , mittelgroße und kleine, können mit Grubenlampe durch einen nachempfundenen Stollengang kriechen . Einige Funktionsmodelle dürfen selbst ausprobiert werden.

Ein tischgroßes Landschaftsmodell der gesamten Bergbaulandschaft veranschaulicht die geschichtliche Situation um 1800.

Neben dem technischen Betrieb des Bergwerks bezieht sich die Ausstellung auch auf die geologische Entstehung der Erzlagerstätten. Zur weltweit beachteten Besonderheit der lokalen Kupfererze gehören die fossilen Pflanzeneinschlüsse, die sich vor ca. 250 Mill. Jahren in Sedimenten des Zechsteinmeeres ablagerten. Wir zeigen eine überschaubare Sammlung der Fossilien und Erze aus dieser Zeit, darunter auch die sogenannte „Frankenberger Kornähre“.

Fachlich interessierte Besucher können historische Karten, sowie Fachliteratur zu Bergbau und Geologie einsehen ( z.B. Werke von Ullmann , Cancrinus und Agricola ).

Seit 2014 ist das Museum mit seiner Bergbauabteilung Mosaikstein und Anlaufpunkt des Wanderweges „Geopfad Geismar“ und somit Bestandteil des Projektes „GEOPARK- GrenzWelten Waldeck Frankenberg „ Zum Geopfad liegt ein ausführliches, kostenloses Faltblatt vor.

Der Erzbergbau wurde ca. 200 Jahre lang von 1590 bis 1818 (mit einer Unterbrechung im 30jährigen Krieg (1618 -1648)) betrieben. In seiner Blütezeit waren täglich 180 Bergleute beschäftigt , ¾ der Belegschaft rekrutierte sich aus Geismar. (Siehe 800 Jahre Geismar, Chronik von Horst Hecker ). Pro Jahr konnten 16 t Kupfer und 40 kg Silber gewonnen werden. Der gesamte Bergbau unterstand in dieser Zeit den Landesherren von Hessen- Kassel. 1670 – 1730 war es Landgraf Karl. Er ließ vom Kupfer seiner Bergwerke unter anderem die Herkulesstatue in Kassel Wilhelmshöhe gestalten.

In den Jahren zwischen 1856 und 1876 gab es noch einmal von einer englischen und zuletzt von einer belgischen Firma kurze Erzabbauversuche. Beide wurden wegen Unwirtschaftlichkeit aufgegeben.

Interessierten Gruppen, insbesondere Schulklassen , die sich heimatkundlich mit dem Thema befassen möchten, bieten wir Führungen in der Ausstellung sowie auf dem Geopfad an.

 

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